Samstag, 27. August 2011

Der Alltag beginnt….

P1050268In der Zwischenzeit ist natürlich ne Menge passiert. Am Freitag Abend waren wir mit Ewa, der Leiterin des Waisenhauses, in der Haushaltschule bzw. in der Vocational Training School wie es jetzt offiziell heißt. Sie liegt direkt neben dem Waisenhaus und bildet hauptsächlich Mädchen aus, die in Hotelmanagement oder Tourismus ihren Schwerpunkt gelegt haben. Wir haben sogar eine kleine Führung durch das ganze Institut bekommen und die Chefin Magret hat uns auch zum Essen eingeladen. Es gab Kakao mit Wasser gemischt Smiley mit geöffnetem Mund und Mandasi. Die sind echt lecker, vielleicht bekommen wir ja einmal das Rezept. P1050218P1050210P1050224

Samstag waren Elisa und ich den ganzen Tag in Bukoba. Wir sind morgens mit dem Dalla Dalla für 1000 Schillinge hin gefahren, das sind ungefähr 50 Cent für 45 Minuten Fahrt Zwinkerndes Smiley. Weil das Dalla aber noch weiter als Ntoma fährt, sind wir schon direkt vor unser Haustür eingestiegen und bis zum nächsten Dorf mitgefahren,wo wir warten mussten bis das Dalla wieder zurück Richtung Bukoba fährt. Viele Fahrgäste setzen sich nämlich schon in den Bus, auch wenn der erst einmal in die falsche Richtung geht, einfach aus dem Grund, dass man noch einen Sitzplatz bekommt Zwinkerndes Smiley. Wir saßen dann den ganzen Morgen im Internet-Café, um ein wenig zu skypen und auch mal im Facebook zu schauen, was es Neues gibt. Danach haben wir Rastas gekauft, um uns bald frisurtechnisch in eine Halb-Afrikanerin zu verwandeln Zwinkerndes Smiley. Am Samstag war auch das Fest der Frauen & wir wurden von einer der Lehrerinnen aus der Haushaltsschule zum offiziellen Lunch mit anschließendem Besuch in der Kirche mitgenommen. Wir haben uns ein wenig fremd gefühlt, weil wir nicht wussten, dass man als Frau nur im Rock auf das Fest geht. Es gab so etwas von viel zu essen, dass wir fast geplatzt sind. Aus Anstand isst man natürlich alles auf, aber es wurde extrem eng Smiley mit geöffnetem Mund Die Afrikaner sind stets verärgert, wenn man ihr Essen abweist oder nicht auf isst.

Na ja und dann sind wir in die Kirche gegangen, da dort eine Art Gesangswettbewerb unter den Gemeinden stattfand. Leider haben wir natürlich auch nichts verstanden, aber interessant war es trotzdem . Wir sind nur eine Stunde geblieben, denn wir mussten noch einkaufen im “ Fido Dido”. Das ist ein winziger Supermarkt, aber er beinhaltet so gut wie alles. Dort haben wir dann eine Medizinstudentin aus Dresden getroffen, die noch für zwei Wochen in Ndolage ist. Sie hat uns ein wenig über Ndolage erzählt und eigentlich wollten wir sie auch am Donnerstag besuchen, aber Dr. Lukiku ist zur Zeit in Moshi, sodass wir erst nächste Woche für einen Tag dort hin fahren können. Hoffentlich sind die dann noch da Zwinkerndes Smiley.

Am Sonntag sind wir wieder in die Kirche gegangen. Also wir werden heilig hier Smiley mit geöffnetem Mund Smiley mit geöffnetem Mund Der Gottesdienst hat diesmal nur 2 Stunden gedauert, das war von daher voll okay Zwinkerndes Smiley. Danach werden oft Lebensmittel versteigert für denjenigen, die zu den Ärmsten der Gemeinde gehören. Das gebotene Geld für zum Beispiel Eier oder Avocado gehört dann ihnen. Ich finde, dass ist eine tolle Idee Smiley. An dem Tag ging leider nirgendwo in Bukoba der Strom und Erika war ein wenig sauer, dass sie nichts machen konnte. Außerdem wollten wir abends dann doch etwas warmes Essen. Nachmittags hatten wir eigentlich geplant, für zwei Stunden an den Strand zu fahren, aber der Piki Piki Fahrer kam und kam nicht. Ganze 1.5 Stunden später fuhr er dann vor das Tor und Elisa und ich haben ihn nur durch Glück noch getroffen, weil wir völlig gefrustet den Weg Richtung Strand schon gelatscht waren. Obwohl der Himmel bedeckt war, war der Viktoria See sehr, sehr schön. Niemand aus uns war dort anzutreffen und so konnten wir das Wellenrauschen genießen Smiley. Für uns ist es auch immer noch unfassbar, dass dieser See kein Meer ist, denn man sieht außer ein paar vereinzelter Inseln nichts als Wasser. P1050288P1050239

Am Dienstag Nachmittag mussten wir nicht zur üblichen Schicht. Erika hatte all ihre Frauen eingeladen und so wurde ein wenig Abschied gefeiert. Es gab lecker Muffins und Cola & Fanta Smiley. Ihre beiden engsten Freunde, Dorah & Joash, haben eine Rede gehalten und nachher wurden noch viele Fotos der letzten Projekte angeschaut. Ein sehr schöner Abschluss für wieder einmal 2 Monate Arbeit. P1050368P1050366

Mittwoch Abend hat Dorah noch einmal groß gekocht und es gab Spinat, Fisch, Epitoke ( Kochbananen ) & Bohnensuppe. Unser letztes vorgesetztes Essen Trauriges Smiley Ab Donnerstag stehen  wir nämlich selbst vor dem Herd und da Elisa mich schon vorgewarnt hat, darf ich die große Köchin spielen Smiley mit geöffnetem Mund. Bis nächste Woche Smiley P1050311P1050301

Samstag, 20. August 2011

N´toma Orphanage

So, jetzt kommen zwar gleich zwei Berichte auf einmal,aber dann hat man wenigstens ne Menge zu lesen Smiley ! Montag morgen, nach dem wir in Bukoba waren, hat sich herausgestellt, dass wir doch in N´toma bleiben dürfen, denn der Typ vom Kirchbüro hat uns das “O.K” gegeben. Wir beide waren sehr erleichtert, dass das so reibungslos funktioniert hat – richtig freuen konnte ich mich aber nicht, weil ich noch mit den Nachwirkungen meines Erbrechens der  vorherigen Nacht zu kämpfen hatte Zwinkerndes Smiley  Ich hab dann auch so ungefähr den lieben langen Tag noch geschlafen, ehe wir abends bei Erikas Freunden Dorah & Joash zum 46. Hochzeitstag eingeladen waren. Viele Verwandte waren da, Nachbarskinder und Mitarbeiter. Es war echt schön und wir wurden dann von dem Piki Piki ( Motorrad ) abgeholt und nach Hause gebracht. Ohne Helm düst man dann über die Schlaglöcher nach HauseSmiley .P1050127

Am Dienstag morgen begann nun unser erster Arbeitstag in dem Waisenhaus. P1050169Der Tag beginnt um 8.00 Uhr morgens mit einer Andacht dort, bevor alle Mitarbeiter an die Arbeit gehen. Unsere Schicht geht jeweils von 8.00Uhr bis 12.00 Uhr mittags und von 14.30 Uhr bis 18.00 Uhr abends. So haben wir immer ein wenig Mittagspause, die wir auch dringend nötig haben. Der erste Tag war eigentlich der schlimmste bisher. Psychisch und physisch macht es einen doch recht fertig, denn es ist wirklich nicht einfach, schreiende Kinder anzuschauen, um die sie nicht immer gekümmert werden kann. P1050132Leider haben wir uns die ersten Tage immer mehr um Wäsche gekümmert als um die vielen Kinder. Man kann sich nicht vorstellen wie viel Tonnen Wäsche Elisa und ich mittlerweile schon per Hand durch das Wasser gezogen haben, aufgehängt haben und wieder abgenommen und dann noch gefaltet haben. Unglaublich Smiley mit geöffnetem Mund Smiley mit geöffnetem Mund Wenn ich nach Hause komme, rühre ich erst einmal keine Wäsche an Smiley mit geöffnetem Mund .

Die Mitarbeiterinnen sind wirklich nett und freundlich zu uns, einige können Englisch, was uns natürlich das Ganze erleichtert. Man versteht sich, so haben wir es jetzt auch bemerkt, auch ganz gut ohne Worte. Gestern Nachmittag war eine deutsche Frau da, die 2003/2004 für ein Jahr dort im Waisenhaus gearbeitet hat. Annika hat uns direkt am Samstag eingeladen, denn sie fährt am Montag oder Dienstag schon wieder mit ihren Freunden nach Deutschland zurück. Sie hat diesem Waisenhaus bisher fast jedes Jahr einen Besuch abgestattet und fand es natürlich toll, dass wir auch ein bisschen hier bleiben wollen Smiley Vielleicht fahren wir dann am Sonntag sogar mit ihr zu N´toma Beach, was leider nicht ganz so nah ist, wie wir eigentlich dachten.

Heute, also am Freitag, war eher weniger Personal da, sodass man eigentlich aus allen Ecken nur schreiende Kinder hörte. Eines der Kleinen ist jetzt  auch noch krank geworden und wir hoffen natürlich, dass es keines der anderen ansteckt. Kurz vor Mittag kam dann auch noch ein Papa von zwei Kindern. Er kommt wohl jede Woche seine Kinder besuchen, was nicht selbstverständlich ist. Die meisten Kinder bekommen ihre Väter erst nach 2 Jahren wieder zu Gesicht und bauen natürlich nicht so schnell wieder eine Beziehung auf. Einige der Kids wurden ausgesetzt und erst Tage später gefunden,

wie Johannes zum Beispiel.P1050148 Einige werden von den Müttern abgegeben, weil sie anfangs überfordert sind oder oft bringen die Väter die Kinder zu N´toma, da die Mütter bei der Geburt verstorben sind. Da sind schon einige Schicksale dabei Zwinkerndes Smiley , sodass man irgendwie dann auch verstehen kann, wenn die Kleinen nur an einem hängen und einfach auf den Arm genommen werden wollen.P1050179P1050193

Mambo Afrika :)

P1040924Am 10.8.2011 ging es für Elisa und mich nun endlich los nach Afrika! Die vielleicht schönste Zeit unseres Lebens soll jetzt anbrechen- wie sich herausgestellt hat-war es bisher auch die anstrengenste! Zwinkerndes Smiley Über Äthiopiens Hauptstadt Addis Ababa ging es dann nach Entebbe in Uganda. Der Flug von Frankfurt nach Äthiopien war natürlich planmäßig gestartet und gelandet. Ziemlich lange warten durften wir dann aber im Flughafen auf unseren Anschlussflug. So schlimm war das gar nicht, weil wir beide sowieso im Flughafen von Entebbe schlafen mussten. Moses, so sagte uns Erika, würde ab 6 Uhr morgens auf uns warten um uns zum Bus nach Kampala zubringen. Von dort sollten wir über die Grenze nach Tansania juckeln und so gegen 20.00Uhr abends dann in Bukoba sein.

Leider, und daran müssen wir uns wohl schnell gewöhnen, läuft hier nix nach Plan. Nach einer Nacht auf dem Fußboden des Flughafens, tauchte Moses  so gegen viertel vor acht am Flughafen auf und frühstückte auch mit uns.Normalerweise sollte der Bus nach Bukoba um 11 Uhr kommen doch wirklich da war er erst so um 13.00Uhr. Elisa und ich saßen dann auch schon brav im Bus, während der Rest so 2 Stunden brauchte, bis das Gepäck eingepackt war. Wir sind also erst um 15.00Uhr los gekommen Smiley Ziemlich genervt saßen wir wie Sardinen gequetscht bis 20.00Uhr im Bus ehe wir endlich an die Grenze zu Tansania angekommen waren. Dort dauerte es mind. bis 21.30 Uhr bis wir weiter fahren konnten- jedes Gepäckstück wurde gecheckt und das dauert natürlich auch. Völlig fix und fertig kamen wir dann um 23.00Uhr in Bukoba an.

Während der Fahrt dorthin wurde uns natürlich bewusst, dass Erika ganz bestimmt nicht um 23.00Uhr noch in Bukoba auf uns wartet und so machte sich doch ein wenig Panik breit. Die Afrikaner haben ja immer Zeit satt aber wir wollten dann doch einfach nur mal ins Bett und die Kleidung wechseln Zwinkerndes Smiley Zum nächstgelegenen Hotel “ New Coffee Tree Inn” nahmen wir ein Taxi und waren heilfroh als wir wenigstens noch kurz zuhause Bescheid sagen konnten,dass alles gut ist und wir uns nur alle verpasst haben.

Am nächsten Tag gab es ein schönes Frühstück bis dann Elisas Mama uns irgendwie erreichte, dass wir abgeholt werden würden. Elisa und ich waren völlig begeistert, leider kam 15 Minuten erneut ein Anruf: Wir sollen doch bitte ein Taxi nehmen. Na bravo war so ungefähr das erste, was mir durch den Kopf ging. Glücklicherweise war der Chef des Hotels echt nett und ist sogar mit uns und dem Taxi zur Bank gefahren, wir konnten einen Handy Karte kaufen und er nahm uns mit in den Supermarkt .. das würde bei uns in Deutschland wohl keiner machen Zwinkerndes Smiley  Danach setzten wir ihn wieder ab und der Taxifahrer fuhr uns nach Ntoma. Das liegt noch ungefähr eine halbe Stunde von Bukoba entfernt und liegt mitten in der Pampa Smiley mit geöffnetem Mund Durch Unmengen von Bananenplantagen sind wir gezuckelt, auf einem nicht gepflasterten Weg mit vielen Schlaglöchern. Überall stehen kleine Hütten und die Menschen arbeiten mit den einfachsten Mitteln auf den Feldern. Ziemlich schockierend und beeindruckend zugleich Zwinkerndes Smiley Die kleinen Jungen hüten die Kühe oder spielen mit selbstgebastelten Fußbällen- so etwas ist kaum vorstellbar in unserem Leben. Dort angekommen fragten wir nach Erika und fanden sie schließlich in ihrem eigenen kleinem Heim. P1040937

Da gab es dann auch einige Missverständnisse, die wir erst einmal aus dem Weg räumen mussten. Und so bestand dann auch eben das Problem, dass wir wohl nicht in Ntoma bleiben sollten bzw. dürfen. Die haben in den letzten Jahren schlechte Erfahrungen mit Europäern gemacht, sodass sie nicht wirklich erfreut sind, wenn wir noch ankommen Zwinkerndes Smiley Klar, kann man das verstehen – nur wir hingen in der Luft – und das war nun wirklich nicht so witzig Zwinkerndes Smiley . Erika hat uns viel gezeigt und am Samstag Vormittag durften wir nun doch die kleinen Wonneproppen besuchen.P1040978

Zum Klauen sind  alle 23 Smiley  Die Betreuerinnen geben sich wirklich alle Mühe, doch gibt es so manche Dinge, die ich erschreckend fand, wie zum Beispiel: dass die Kinder mit nackten Füßen auf dem kühlen Beton rumlaufen oder das die Frauen kaum mit ihnen reden. Na ja und wenn es vielleicht doch klappt, weil so schlecht sieht es jetzt doch gar nicht mehr aus ( es entscheidet sich am Montag ), dann werden wir beide die voll quatschen. P1040986

Heute morgen waren wir in der Kirche. Mit viel Schwung und viel Gesang macht es echt Spaß dort zu sein, denn ob Klein oder Groß, dort sind alle Dorfbewohner zu finden. Wir sind allerdings nach eineinhalb Stunden gegangen, später haben wir erfahren, dass der Gottesdienst um 14.30 Uhr zu Ende war Smiley mit geöffnetem Mund Smiley mit geöffnetem Mund Wie gesagt, es war echt ziemlich witzig und locker dort, aber 4 Stunden sind dann doch ein wenig heftig.

Heute Nachmittag waren wir eingeladen bei einem Mitarbeiter, Kaijagge,  zum Mittagessen. P1050026

Er hat uns mitgenommen in sein Haus, an dem er ca. 4 Jahre gebaut hat. Es liegt mitten zwischen Bananenplantagen, wie so ungefähr alle Häuser.  Nur aus Lehm, Ziegeln, Wellblech & Betonboden  ist das für hiesige Verhältnisse schon ziemlich fortschrittlich. P1050037

Elisa und mir geht es bis jetzt ganz gut – wenn wir etwas Neues erfahren, also wir wir unterkommen können – melden wir uns auf jeden Fall.

Kwa heri, Esther Smiley