Der Freitag Abend, an dem wir in Arusha ankamen, war allerdings noch lange nicht für uns zu Ende. Aziz, unser Guide, und Peter, unser Koch, luden uns in eine Bar ein, in der es Live-Musik gab. Am Anfang war das auch sehr lustig, weil überwiegend Männer tanzen, doch leider waren die beiden sehr angetan von Konyagi, dem alkoholischem Schnaps schlecht hin in Tansania . Na ja, wir waren dann nachts auch irgendwann wieder im Hotel, nachdem wir sie überreden mussten nicht noch in weitere Bars zu fahren.Den nächsten Tag in Arusha verbrachten wir eigentlich nur in der Stadt. Sie hat leider nicht so viel zu bieten, wie wir dachten, deshalb planten wir daraufhin, schon am Sonntag nach Moshi zu fahren. Allerdings besuchten wir noch das Naturhistorische Museum& dem “Markt of Arts”. Anschließend waren wir noch im Njero Center, der uns wirklich umgehauen hat. Obwohl Arusha einen sehr touristischen Touch hat, hätte ich nicht gedacht, dass dieser Center so etwas von europäisch oder gar modern sein kann. Natürlich waren auch die Preise dementsprechend und im Kino lief nur ein Film mehrmals am Tag, aber trotzdem . So etwas sind wir seit Bukoba nicht mehr gewöhnt. Sonntag morgen gegen kurz nach elf verließen wir Arusha und wurden an dem Bus wieder einmal von Straßenhändlern belagert, die ihr Zeugs los werden wollten .
In Moshi landeten wir im Bagpacker Hotel, das von Masai bewacht wird. Es war recht einfach- mit Gemeinschaftsdusche & Toilette, aber sauber und hatte leckeres Frühstück inklusive . In Moshi liefen wir den restlichen Tag auch noch rum und suchten verzweifelt nach einem gescheiten Unternehmen, das mit uns einen Tagestripp zum Marangu Gate machen wollte. Mit der “ Kessy Brothers Tour Company” einigten wir uns schließlich- mit viel Handeln- auf einen Tagestripp zum Wasserfall und dem Chagga Museum. Morgens um halb neun ging es mit dem Dalla hoch nach Marangu, nicht mehr weit entfernt vom Kilimanjaro. Die Tour hatte es auch wirklich in sich. Wir kamen schon klitschnass geschwitzt im Museum an, denn die Sonne schien ausnahmsweise sehr stark an dem Tag und es war schwül warm. Dort wurde uns viel über das Völkchen der Chagga erklärt, wie sie früher lebten und dass sie als erste von den Deutschen damals kolonialisiert wurden; sie gehörten damit auch gleichzeitig zu den gebildetsten Menschen in Tansania. Weiter ging es über Stock und Stein zu den Ndovu Wasserfällen, die es wirklich in sich hatten. 100 Höhenmeter legten wir in steilen Treppen zurück, um endlich den Wasserfall von unten betrachten zu können . Ein atemberaubendes Naturschauspiel, wenn man das so sagen kann . So etwas hatte ich noch nicht gesehen; da hatten sich die Anstrengungen echt gelohnt . Auf dem Weg dorthin sahen wir einige Chamäleons, die wir gleich auf dem Arm halten durften . Danach gab es Lunch in den Chuffs der Chagga. Das sind tiefe Höhlengänge, die die Chagga früher im Krieg gegen die Masaai nutzten, um nicht entdeckt zu werden. Die Gänge sind extrem schmal und klein, sodass es für mich unvorstellbar erscheint, wie man dort unten 2 Monate lang Schutz suchen kann. Mit unserem sehr lustigen Guide, God Lesson, gab es abschließend noch mal ein Foto, denn am nächsten Tag planten wir unseren Trip nach Lushoto
. Den ganzen Tag über hingen übrigens die Wolken an dem “ Dach Afrikas” fest, doch abends hatten wir plötzlich freie Sicht .
Nach 5 Stunden mit dem Überlandbus kamen wir Dienstag Mittag endlich in Lushoto an. Es ist DER Dreh-und Angelpunkt im westlichen Usambara Gebirge, wobei die Stadt sehr sehr klein ist . Wir hatten uns schon wieder auf Muzungo Rufe eingestellt, aber erstaunlicherweise entdeckten wir eine Menge Touristen dort. Wir konnten im Tumaini Hostel übernachten und hatten echt schöne Zimmer . Am nächsten Tag ging es wieder ins Gebirge, zu dem Irente View Point und zur Irente Farm, ein biologisches Reservat.Der Weg allerdings dahin war wieder einmal nicht ganz ohne. Fix und fertig kamen wir schon im Regenwald an, der auf 1500 Metern Höhe lag. Das erste Foto hier zeigt uns noch wohl auf . Auch hier ist der Regenwald genau so, wie ich mir einen Regenwald auch vorgestellt habe, total faszinierend, was dort so alles wächst . Auf der Irente Farm gab es gegen 13.00 Uhr Mittag Essen, für uns so einen Art Picknick. Aus eigenen Erzeugnissen gab es Marmelade und Käse und oh Wunder, richtiges Brot . Danach ging es weiter zum View Point, der sich wirklich lohnte. Man hatte einen wunderbaren Ausblick auf das Masaai Land! . Gestern morgen um kurz vor acht ging es dann zu unserer vorletzten Station- Dar es Salaam. Wir brauchten bestimmt noch einmal 7 Stunden mit dem Bus ehe wir in der größten Stadt Tansanias ankamen. Ca. 3 Millionen Menschen leben hier auf engsten Raum und man kann sich daher vorstellen wie zugepackt die Straßen sind. 15 Minuten Stau an einer Ampel sind hier nichts ungewöhnliches, viel mehr fahren die Autos, Dallas, Lastwagen und Pikis auch einfach so, wie sie es wollen und wie viel Platz grade vorhanden ist . Das schockt am Anfang schon ein wenig, aber wir wollten uns hier ja auch nicht ewig aufhalten .
Heute ging es in die alte deutsche Kolonialstadt Bagamoyo, die zur traurigen Berühmtheit durch den Sklavenhandel gelangte. Ein faszinierendes Örtchen, was leider ein wenig zerfällt und dringend restauriert werden müsste. Direkt am Strand gelegen hat es schon Sansibar ähnliche Züge .
Bis nächste Woche, Esther
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