Am Samstag waren Elisa und ich ziemlich gefrustet! Ab Freitag Abend viel der Strom aus und ich konnte den Laptop nicht aufladen. Hinzu kam, dass es wieder mal in Strömen geregnet hatte und wir deshalb keine Regenjacken dabei hatten. Aus der Bank kamen wir auch nur gefrustet wieder, weil unsere VISA-Cards irgendwie nicht mehr angenommen werden und es mit dem Geld recht knapp aussieht. Also insgesamt ein doofer Tag . Netterweise bekamen wir dann unseren kleine Mittagssnack von Audrey ausgegeben. Sie ist mit Vicky schon knapp 7 Wochen in Ndolage und fährt 7 Tage nach unserer Ankunft am Montag wieder nach Deutschland zurück. Wir sind mit Nathalie und Audrey dann noch zum Strand runter gelaufen, einfach um ein mal zu schauen, wie es bei rauer See so aussieht . Sonst ist in Bukoba nicht mehr viel für uns gelaufen, so ohne Geld . Abends um 18.00Uhr waren wir bei einer der aus dem Waisenhaus eingeladen zum Abendessen. Das kam uns sehr gelegen, denn der Strom war immer noch nicht wieder da. Lydia hatte für uns Epitoke, Möhren mit Reis und Bohnen gemacht, was auch echt lecker schmeckte. Es schien auch anfangs so, dass es Nachtisch geben sollte, allerdings stellte sich schnell heraus, dass Lydia versucht hatte, lose Lasagne-Platten mit Spinat zu beträufeln und diese dann in Backofen zu schieben Elisa und ich konnten nicht mehr vor Lachen und wir haben ihr versprochen ein Rezept zu schicken, sodass sie sie noch verwerten kann.
Sonntag mussten wir uns offiziell in der Kirche verabschieden, obwohl wir uns ja gar nicht richtig vorgestellt hatten Weil Lydia aber so euphorisch war, durften wir beide uns vor die gesamte Gemeinde stellen und auf Englisch erzählen, dass wir jetzt nach Ndolage gehen – Lydia übersetzte das Ganze in Kisuaheli . Direkt nach der Kirche sind wir mit Sister Grace zu ihr ins Mother House gegangen, da sie uns auch zum Essen eingeladen hatte. Mit ihrer Zimmergenossin hatte sie für uns gekocht und wir durften ein wenig mithelfen. Die Küche war allerdings recht gewöhnungsbedürftig. Es war ein einfaches Zimmer mit zwei Betten, der Boden dazwischen war mit Köchern und Töpfen sowie tausende von Lebensmitteln bedeckt. Aber das Essen schmeckte hervorragend Es gab neben Epitoke diesmal noch Fleisch, ein undefinierbares Gemüse und Erdnuss-Soße . Sie hatte extra für uns Fanta geholt und drängte uns mit “ continue eating “ stets dazu auf jeweils ganze vier Portionen Essen zu kommen Na ja, danach kamen wir fast den Berg nicht mehr hoch .
Montag morgen waren wir um 9.00 Uhr vormittags fertig mit aufräumen und wischen Wir wollten dann schleunigst mit unserem Gepäck Richtung Bukoba abreisen, was sich leider aber nicht wirklich als schnell herausstellte. Wir mussten 2.5 Stunden warten am dem Gate bis uns ein Dalla mitnahm nach Bukoba. Unsere Rucksäcke waren wohl ein wenig zu sperrig, außerdem fing es mal wieder an zu regnen ( nach strahlendem Sonnenschein geht das echt schnell ). Als wir endlich in Bukoba waren, machten wir uns auf dem Weg zur Bank, doch auch an dem Tag funktionierte unsere VISA-Card nicht und wir mussten Dollar wechseln. Der Kurs ist natürlich miserabel, sodass wir auf nächste Woche hoffen, wo Charlotte uns eventuell aushelfen kann. Um 17.00 Uhr abends sind wir dann auch völlig erschöpft in Ndolage angekommen, nach einer ruckeligen Fahrt nach Kamachumu und einer furchtbaren Piki Fahrt mit all dem Gepäck.
Dienstags ist in Ndolage immer Operationstag, genau wie Freitags. Wir wurden also direkt ins Geschehen geworfen. Am Dienstag standen allerdings nur zwei Operationen an. Eine Sterilisation, die mit einer Spinalanästhesie durchgeführt wurde und eine weitere OP, da ein Mann die Hoden entzündet hatte. Beide Patienten war jedoch hellwach und die Frau muss höllische Schmerzen gehabt haben, weil eben nur die obere Bauchdecke betäubt war und nicht der Bereich, der letztendlich behandelt worden war . Ich muss auch sagen, dass ich mir das ganze beobachten schlimmer vorgestellt hätte, aber es war okay. Am Nachmittag haben Nathalie, Elisa und ich uns auf dem Weg entlang der Felsen gemacht. Von Ndolage aus hat man eine Hammeraussicht auf ein Tal, das man mit dem Dalla durchquert. Man kann dort eigentlich Stunden verbringen und immer wieder etwas Neues entdecken.
Hier in Ndolage ist es für uns beide auf jeden Fall einfacher zu kommunizieren. Fast alle Angestellten können Englisch und sehr freundlich zu uns. Momentan sind wir auch noch 6 Mann, die in “Dr. Sofias Haus” wohnen dürfen. Es ist recht urig dort drin, aber die Toilettenspülung funktioniert nicht und warmes Wasser zum Duschen gibt es nur, wenn der Herd aus ist Den brauchen wir allerdings fast immer, weil Wasser abgekocht werden muss. Na ja alles sehr kompliziert für deutsche Verhältnisse, aber man gewöhnt sich dran.
Am Mittwoch war noch Visite bei den Malariakranken Kindern. Für uns, die natürlich noch keine Ahnung haben von Medizin, war es ganz interessant, aber leider versteht man da nicht viel, da die Ärzte mit den Patienten natürlich Kisuaheli sprechen .
An meinem Geburtstag ging es noch gechillter zu. Bei der Ambulanz war nicht viel los und so sind Elisa und ich immer ein wenig rumgelaufen und sind den Ärzten gefolgt. Tobias und Audrey waren an dem Tag mit der Mobile Clinic unterwegs, die wir nächste Woche in ein anderes Dorf begleiten werden.Also wir haben mehr Tea-Time-Break gemacht, als irgendetwas gesehen . Weil wir an meinem Geburtstag noch was machen wollten, haben wir drei uns entschlossen, den Wasserfall besuchen zu gehen, der gar nicht so weit weg von hier liegt . Man fühlt sich fast wie im Dschungel dort, leider kann man aber nicht mehr ganz nah ran, da er mittlerweile zugewachsen ist . Wir sind steilrunter gelaufen und es war echt anstrengend, aber super toll . Ist einfach mal ein anderer Geburtstag!
Insgesamt kann ich jetzt schon sagen, dass man hier noch mehr Zeit hat als in Ntoma . Abwechslungsreicher ist es hier auf jeden Fall, da jeden Tag etwas Neues passiert und wir mehr Kontakt haben zu den Afrikanern. Mal schauen, wie es nächste Woche aussieht.