So, das ist jetzt schon meine zweite Woche hier in Ndolage und es nicht ganz so viel passiert wie zuvor. Am Samstag sind wir um viertel vor sechs aufgestanden, weil wir das Dalla von Ndolage direkt nach Bukoba um halb sieben bekommen wollten. Wie sich herausstellte, hat sich diese Methode voll bewährt, schließlich waren wir dann erst um viertel nach acht dort. Elisa und ich hatten uns schon auf eine Niederlage an der Bank eingestellt, aber – oh Wunder – wir konnten doch tatsächlich Geld abheben Wir haben echt nen Freudentanz aufgeführt, weil wir unser Glück kaum fassen konnten. Damit bleibt uns die elende Wechselei in der Bank erspart. Jetzt fühlt man sich nicht mehr ganz so schlecht, so vollkommen ohne Geld . Danach waren wir erneut im Internet Café und besuchten anschließend den ELCT Bookshop, wo es wunderbare typisch afrikanische Souvenirs gibt und Natalie gleich zugeschlagen hat. Daraufhin haben wir Tobi und Natalie mit zum Victorius Perch Hotel genommen, denn wir waren jetzt so euphorisch, dass wir uns etwas Leckeres gönnen wollten . Den beiden hat es auch super geschmeckt, denn Tortilla und Pommes sind dann doch einmal etwas anderes als die übliche Wahl zwischen Spagetti, Reis und Kartoffeln. Schwer bepackt mit allen möglichen Lebensmitteln, die wir auf dem Markt ergattert hatten, ging es dann wieder zum Busbahnhof. Zuvor mussten Elisa und ich allerdings noch Passfotos machen lassen, weil wir jetzt für unser Arbeitsvisum eine Art Pass brauchen. Leider gibt es hier nicht so ein super Foto-Studio, sondern nur Stübchen. Unsere Fotos wurden mit einer Digitalkamera geschossen und sie sind ein wenig asymmetrisch geworden – wirklich furchtbar, aber es interessiert hier ja nun ehrlich keinen . Auf der Rückfahrt haben wir kein Dalla mehr erwischt, sodass wir uns notdürftig ein Taxi nehmen mussten. Für umgerechnet 15 Euro haben wir uns zu fünft noch hinten reingequetscht. Das Taxi war nicht mehr so ganz verkehrstauglich, weil man weder die Tür richtig aufmachen konnte, noch schnallt man sich hier an, noch konnte man die Fenster beim Fahrtwind schließen Kurz bevor wir in Kamachumu angekommen waren, setzte sich noch eine Frau halb auf den Fahrer drauf, der mit dem Schalten leicht in die Bredouille kam Ein Abendteuer war das alle mal, nur muss ich das nicht noch mal mitmachen .
Am Sonntag morgen haben wir den hiesigen Gottesdienst besucht, der hier schon um 9.00 Uhr morgens anfängt. Insgesamt dauerte es nur ein dreiviertel Stunden und war ganz amüsant. Der Pastor hatte bei seiner Predigt viel zu lachen, auch wenn wir bis jetzt nicht wissen warum, und wir mussten uns zwischendurch echt zusammenreißen, da der Chor & die Band nicht mit der Funktion des KeyBoards zu recht kam bzw. mit den E-Gitarren . Mittags haben wir uns dann zu dritt auf den Weg Richtung Kamachumu gemacht, weil dort bis 14.00Uhr der übliche Markt statt findet. Der Weg zieht sich über 4km sehr lang hin, da es die meiste Zeit grade aus geht und am Wegrand findet man nur Bananenstauden vor, also nicht wirklich interessant . Wir brauchten eigentlich nicht viel, aber es war interessant zu sehen, wie voll dieser Markt ist und was man dort alles kaufen kann. Zum Mittagessen haben Natalie,Elisa und ich uns ins “Kamachumu Inn”, das einzige Hotel dort, gesetzt und uns Fettröllchen gegönnt, wie Natalie sie getauft hatte. Mandasi ist ein frittiertes Gebäck und ich kann es vom Geschmack nicht richtig definieren, nur das es super für zwischendurch ist . Auf dem Rückweg hatte uns dann tatsächlich ein Masai angesprochen, der aber kein Englisch konnte. So haben wir so hin und her kommuniziert und konnten dann mit ihm ein Erinnerungsfoto machen . Er kam wohl aus der Seregenti, so wie wir das halbwegs verstanden hatten . Ab Montag fing wieder die ganz normale “Arbeitswoche” statt. Zur unserer Überraschung wurden zwei neue Ärzte vorgestellt, die ab Montag dem Team um Dr. Lukiku zur Unterstützung dienen sollten. Beide sind noch recht jung und eben total motiviert und engagiert. Tobi und ich folgten dem neuen, Dr. Best, direkt zur Visite und wir hatten gleich einen Knaller zu Beginn. Eine Frau wurde eigentlich für eine Sterilisation eingewiesen, doch Dr. Best stellte fest, weil sie stets blutete, dass ihr totes Kind( ca. 3 Monate ) sich noch im Mutterleib befand. Die ganze Aktion war schon für uns als Außenstehende sehr spannend, für die Frau muss es wohl der Horror gewesen sein. Auch so ein kleines 3 Monate altes Kind tot zu sehen, fand ich sehr schwierig. Sonst verlief die Visite ganz normal und wir liefen einfach hinter Dr. Best her. Ein Abszess am Innenoberschenkel einer HIV kranken Frau, war an dem Tag dann noch mit das spannendste. Sie wurde am Freitag darauf operiert und hatte ziemlich Glück, da der Tumor nur von der Haut aus ging und nicht vom Muskel her kam.
Am Donnerstag waren Elisa und ich mit bei der Mobil - Clinic in Kabuga. Viele Babys wurden zusammen mit ihren Müttern geimpft und wurden gewogen. Wir durften ihre Gewichtszunahme auf einem Diagramm festhalten, damit man ungefähr sehen kann, wie sich das Kind entwickelt, wenn sich die Mutter auch oft genug bei der mobilen Klinik meldet. Allerdings ist das nicht häufig der Fall und so kann man eben nicht hundertprozentig sagen, ob das Kind sich gesund entwickelt oder nicht.
Sonst ist diese Woche nicht sehr viel gelaufen, mal liest man oder schläft, kocht eine Menge oder geht auf den Markt . Kwa heri, Esther
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